Susanne Mohr & Thomas Meyhöfer, 28.9.2003

Bericht über das 5. Dunkelgrafensymposium in Altenburg (2003)

In Altenburg (Thüringen) fand vom 19. bis 21.9.2003 das 5. Dunkelgrafensymposium statt. Rund 90 Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Belgien und anderen Ländern referierten und diskutierten über die Geschehnisse um den Dunkelgrafen und die Dunkelgräfin von Hildburghausen und Eishausen. In mehreren Vorträgen wurde über aktuelle Forschungsergebnisse sowie über die frühere Förderung dieser Forschung durch die Herzöge von Sachsen-Altenburg informiert. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die Inhalte und den Ablauf des Symposiums gegeben werden.

Einführungsveranstaltung
Freitag, 19.9.2003

Das Dunkelgrafensymposium wurde auf Schloss Altenburg mit einem Orgelkonzert eröffnet. Der niederländische Organist und Musikprofessor Pieter van Dijk vertrat den ursprünglich vorgesehenen, aber krankheitsbedingt verhinderten Franzosen Jansen und spielte auf der großen Orgel der Schlosskirche Werke von Buxtehude, Pachelbel, Bach und Walther. Das Konzert fand im Rahmen der "Gottfried-Silbermann-Tage 2003" statt.

Für den Begrüßungsabend wurden die Teilnehmer in den Bachsaal des Schlosses gebeten. Zunächst begrüßte Herr Wolf, Oberbürgermeister Altenburgs und Schirmherr des Symposiums, die Teilnehmer und vermittelte in seiner Rede einen Einblick in die jüngste Geschichte der Stadt, die vor allem durch die Herstellung von Skatkarten Berühmtheit erlangte.

Die Organisatoren des diesjährigen Dunkelgrafensymposiums waren Frau Schachtschneider (Leiterin des Schloss- und Spielkartenmuseums Altenburg) und Herr Gillmeister (Leiter des Brauereimuseums), unterstützt durch Mitarbeiter des Schloss- und Spielkartenmuseums. Frau Schachtschneider gab in ihrer Begrüßungsrede einen kurzen Überblick über den Ablauf des Symposium und erteilte anschließend das Wort Frau Rühle von Lilienstern.

Eingang zum Schlossmuseum

Frau Rühle von Lilienstern

Frau Rühle von Lilienstern blickte zunächst auf die vergangenen vier Symposien zurück. Die Veranstaltungen in Ingelfingen (1996), Hildburghausen (1997 und 1999) sowie in Ettenheim (2001) seien für den Austausch über die Dunkelgrafenproblematik wichtige Stationen gewesen und sie hoffe, dass das 5. Symposium ebenso erfolgreich ist. Altenburg als Veranstaltungsort sei bewusst gewählt worden, da die letzten Mitglieder des Hauses Sachsen-Altenburg aufgrund ihrer Abstammung von den Hildburghäuser Herzögen die Aufklärung des Rätsels um die Tochter von Ludwig XVI. und Marie Antoinette maßgeblich förderten.

Abschließend überbrachte der Leiter des Stadtmuseums Hildburghausen, Herr Römhild, Grüße des Hildburghäuser Bürgermeisters und informierte über eine aktuelle Schenkung an das Stadtmuseum, die im Zusammenhang mit der Dunkelgräfin steht. So habe eine kürzlich verstorbene Frau aus dem Landkreis Hildburghausen in ihrem Testament dem Museum einen Sekretär vererbt, der nach ihrer Auskunft aus dem Nachlass der Dunkelgräfin aus dem Schloss Eishausen stammt. Ob diese Angabe den Tatsachen entspricht, stehe jedoch noch nicht fest und soll in nächster Zeit geklärt werden.

Vortrag "Das Herzoghaus Sachsen-Altenburg – jüngere Linie 1826 - 1918"
Frau Schachtschneider, Leiterin des Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseums
Samstag, 20.9.2003

Für die Leiterin des Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseums stand zunächst die Entwicklung der Schlossanlage von den Anfängen der baulichen Anlage bis zur Einrichtung eines Museums Anfang des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Es folgte ein Überblick über die jüngere Linie des Hauses Sachsen-Altenburg. Diese begann mit der Neuaufteilung mehrerer Thüringer Herzogtümer im Jahr 1826. Damals wurde Altenburg vom Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg separiert und mit diesem Akt zu einem eigenständigen Herzogtum.

Die Regentschaft übernahm der Herzog von Sachsen-Hildburghausen, Herzog Friedrich, dessen bisheriger Regierungsbereich dem Herzogtum Sachsen-Meiningen zugeschlagen wurde. In Altenburg regierte so seit 1826 Herzog Friedrich. Nach seinem Tod im Jahr 1834 übernahm sein Sohn Joseph die Regentschaft. 1848 folgte ihm sein Bruder Georg und 1853 dessen Sohn Ernst I. Als Herzog Ernst I. 1908 nach einer langen Regierungszeit von 55 Jahren starb, übernahm sein Neffe Ernst II. die Regentschaft und führte diese bis zum Ende des 1. Weltkrieges 1918 fort.

Trotz des Verlustes von Titel und Position blieb Ernst II. in der Nähe der Stadt Altenburg. Er zog in das ca. 60 km südwestlich der Stadt gelegene Schloss "Fröhliche Wiederkunft". Nach dem 2. Weltkrieg übereignete er das Schloss Altenburg der Stadt. 1955 starb er. Sein Sohn Prinz Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg starb 1985. Sein erster Sohn, Erbprinz Georg Moritz, blieb unverheiratet und kinderlos. Mit seinem Tod im Jahr 1991 erlosch die Linie des Hauses Sachsen-Altenburg.

Vortrag "Herzog Ernst II. und Prinz Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg und die Dunkelgrafenforschung"
Frau Rühle von Lilienstern, Forscherin aus Hildburghausen
Samstag, 20.9.2003

Frau Rühle von Lilienstern, die sich seit mehreren Jahrzehnten mit der Dunkelgrafenproblematik beschäftigt, gab in ihrem Vortrag zunächst einen Überblick über die Ereignisse um den Dunkelgrafen und die Dunkelgräfin. 

Unterlegt mit zahlreichen Abbildungen schilderte sie die Gefangennahme der königlichen Familie, die Haft im Temple, die Hinrichtung Ludwigs XVI., Marie Antoinettes und Madame Elisabeths, die vermutete Vergewaltigung von Madame Royale, deren Austausch an den Wiener Hof und die hierbei durchgeführte Vertauschung der Königstochter mit Ernestine Lambriquet. Nach Aufenthalten in Heidegg und Le Mans übernahm 1799 der Dunkelgraf den Schutz der Madame Royale und beide hielten sich in Weimar, Jena und Schweinfurt auf, bis sie 1803 in Ingelfingen ankamen. Doch auch dort währte ihr Aufenthalt nicht lange. Im Frühjahr 1804 verließen sie plötzlich die Stadt und kamen vermutlich in der näheren Umgebung – auf dem Sonnhof bei Künzelsau und dem Bodenhof bei Buchenbach – unter, bis sie 1807 schließlich in Hildburghausen eintrafen. Ab 1810 lebten sie im Schloss Eishausen bis zu ihrem Tod.

Die Referentin berichtete weiterhin über die Verbindungen des Dunkelgrafenpaares zu verschiedenen Fürstenhäusern. So bestanden unter anderem Beziehungen zu den Höfen von Preußen, Hohenlohe-Ingelfingen, Württemberg und Sachsen-Meiningen, die meist auch Mitwisser des Geheimnisses gewesen sein dürften. Besondere Beziehungen bestanden zum Hof in Sachsen-Hildburghausen. Das dortige Herzogpaar Friedrich und Charlotte gewährte ihnen Schutz in ihrem Herzogtum. Um das Geheimnis auch nach dem Weggang des Hofes nach Altenburg im Jahr 1826 zu bewahren, mussten die Söhne des Herzogs, die Prinzen Joseph und Georg, einen heiligen Eid auf das Kreuz leisten. So blieb das Geheimnis des Dunkelgrafenpaares auch im späteren Hause Sachsen-Altenburg lange Zeit unerwähnt.

Erst der letzte regierende Herzog von Sachsen-Altenburg, Ernst II., unterstützte erstmals die Forschungen über die damaligen Geschehnisse. Nachdem der Forscher Maeckel im Jahr 1926 das Buch "Das Rätsel von Hildburghausen. Ein hundertjähriges Geheimnis im Lichte der neuesten Forschungen" veröffentlichte, gewährte Ernst II. dem Forscher Einblick in das Haus- und Privatarchiv der Sachsen-Altenburger bzw. Sachsen-Hildburghäuser. Maeckel reiste zusammen mit der aus Irland stammenden Forscherin Le Blond nach Amsterdam, um den Nachlass des Dunkelgrafen (Leonardus Cornelius van der Valck) zu sichten. 1927 versuchten Maeckel, Le Blond und Ernst II. am ehemaligen Standort des Schlosses Eishausen einen vorhandenen Geheimgang und darin aufschlussreiche Dokumente zu finden, jedoch ohne Erfolg.

Maeckel starb 1939 ohne das Manuskript für ein drittes Buch fertig stellen zu können (ein zweites Buch über das Thema hatte er 1929 in England veröffentlicht). Ernst II. sowie sein Sohn Prinz Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg führten die Forschungen weiter. 1954 konnte Prinz Friedrich Ernst auf Grundlage des Manuskriptes von Maeckel das Buch "L'Énigme de Madame Royale" auf französisch veröffentlichen und machte damit das Thema in Frankreich bekannt. Ernst II. starb 1955. Prinz Friedrich Ernst setzte seine Forschungen fort und wollte nach Jahren endlich eine deutsche Ausgabe des Buches herausbringen, worüber er allerdings 1985 starb. Auch sein Bruder, Georg Moritz von Sachsen-Altenburg, unterstützte die Herausgabe einer deutschen Buchfassung, doch erst im Jahr 1991 konnte das Buch mit Ergänzungen von der ehemaligen Mitarbeiterin von Prinz Friedrich Ernst, Marianne Eichhorn, vom Verlag Frankenschwelle in Hildburghausen herausgegeben werden. Frau Rühle von Lilienstern hat die Veröffentlichung maßgeblich unterstützt und wertet derzeit den Nachlass des Dunkelgrafenforschers Dr. Human aus, der eine weitere Forschungsquelle darstellt.

Vortrag "Was können Wappen zur Lösung des Falles Dunkelgräfin und Dunkelgraf beitragen? Mit einer Einführung in die Heraldik"
Herr Schöler, Heraldiker aus Schwabach, Mitglied des Herold
Sonntag, 21.9.2003

Als Heraldiker hat sich Eugen Schöler intensiv mit dem Familienwappen des Dunkelgrafen (Leonardus Cornelius van der Valck) sowie einem Wappen auf einem Sekretär, der aus dem Nachlass der Dunkelgräfin stammen soll, beschäftigt. In seinem Vortrag informiert er über den aktuellen Stand seiner Untersuchungen.

Die ersten Worte Schölers galten jedoch Frau Rühle von Lilienstern. Er dankte ihr (auch im Namen aller Teilnehmer des Symposiums) für ihre Bemühungen um die Aufklärung der Geschehnisse um das Dunkelgrafenpaar.

Mit einer anschaulichen Einführung in die Wappenkunde verdeutlichte der Referent die Herkunft von Wappen, deren gestalterische Grundsätze, Entwicklungen und Bedeutungen im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte. So ist beispielsweise die Lilie als Wappenelement bereits in der Römerzeit in Gebrauch. Die Königsfamilie der Bourbonen, mit denen die Lilie heute meist in Verbindung gebracht wird, nutzte diese für ihr Wappen erst ab 1377. Auch in zahlreichen bürgerlichen Wappen komme die Lilie als Symbol für Reinheit, Hoffnung und Unversehrtheit seit langem vor, sodass deren Gebrauch damit kein Beleg für eine adlige Abstammung ist. Von Bedeutung ist ebenso die Symbolik der Königskronen. So ist es üblich, das eine als Wappen dargestellte Königskrone am oberen Ende von einem Reichsapfel mit aufgesetztem Kreuz abgeschlossen wird. Ausnahme bilde die französische Königskrone der Bourbonen, die mit einer stilisierten Lilie ende.

Zu den bürgerlichen Wappen zählt auch das vom Dunkelgrafen (Leonardus Cornelius van der Valck) geführte Familienwappen, welches er als Angehöriger einer holländischen Patrizierfamilie in seinem Siegelstempel (Petschaft) für die Korrespondenz nutzte. Das Wappen wurde von Human im Nachlass van der Valcks entdeckt und 1886 veröffentlicht. Unter Mithilfe holländischer Forscher konnte Herr Schöler das ursprüngliche Familienwappen der van der Valcks ausfindig machen. Der Dunkelgraf hat dieses Wappen verändert, indem er Farben und Symbole abwandelte. Für Schöler steht somit fest, das der Dunkelgraf das von ihm geführte Wappen nicht neu erfand, sondern ein vorhandenes Familienwappen abänderte, vielleicht um sich in seiner Post von anderen van der Valcks zu unterscheiden oder aber seine Abkehr von der Familie zu verdeutlichen.

Das zweite vom Referenten untersuchte Wappen befindet sich auf einem Sekretär, einem kleinen zierlichen Zylinderschreibtisch, welcher aus dem Nachlass der Dunkelgräfin aus dem Schloss Eishausen stammen soll. Das Möbelstück hatte Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen nach dem Tod des Dunkelgrafen 1845 an sich genommen und stand dann rund 40 Jahre im Meininger Schloss. Sein Sohn, Herzog Georg II., schenkte es dem Oberbaurat Fritze. Dessen Enkelin musste den Sekretär nach dem zweiten Weltkrieg bei ihrer Übersiedlung in den Westen zurücklassen. Seitdem galt er als verschollen und tauchte erst im Jahr 2001 wieder auf. Er ist heute im Eigentum der Familie Heinrich und wurde von ihr freundlicherweise auf dem Symposium im Original ausgestellt.

Sekretär der Dunkelgräfin

Das Wappen auf dem Sekretär

Auf dem Sekretär befindet sich ein Wappen mit drei Lilien, umgeben von einem Kranz und am oberen Ende durch eine Krone abgeschlossen. Nach Auffassung von Herrn Schöler entspricht dieses Wappen dem französischen Königswappen, das nur Mitglieder der Königsfamilie führen durften. Deutlich werde dies vor allem durch die Krone, die in einer stilisierten Lilie endet, was in dieser Art ausschließlich von den Bourbonen benutzt wurde. Sofern der Sekretär tatsächlich aus dem Nachlass der Dunkelgräfin stamme, wäre dies ein weiteres Indiz für die Annahme, die Dame sei Madame Royale gewesen.

Allerdings gibt es auch Abweichungen zum französischen Original. So ist die Lilie auf der Krone nicht klar erkennbar. Auch treten Abweichungen bei den dargestellten Muscheln am Wappenkranz auf. Eine mögliche Erklärung sei für Schöler, dass der Sekretär nicht wie bislang angenommen ein originales Möbelstück aus Frankreich sei, sondern möglicherweise im Auftrag der Dunkelgräfin während ihrer Zeit in Eishausen nach einer aus ihrer Erinnerung heraus erstellten Vorlage angefertigt wurde.

Ergänzend berichtete Herr Schöler von Nachforschungen zum Namen "Botta", den der Dunkelgraf beim Tod der Gräfin für die Verstorbene angab. Ein Familienname "Botta" konnte in der vom Dunkelgrafen genannten Region "Westfalen" nicht nachgewiesen werden. Es sei jedoch möglich, dass van der Valck während seiner Zeit in der französischen Armee den ebenfalls dort tätigen Arzt und Historiker "Carlo Guiseppe Guglielmo Botta", einen Italiener, kennen lernte. Als dieser am 10.8.1837 in Paris starb, hat sich der Dunkelgraf vielleicht an ihn erinnert und beim Tod der Gräfin wenige Monate später dessen Namen angegeben.

Zum Schluss nahm Schöler Stellung zu einer im Herbst 2002 in Frankreich hervorgebrachten These, die Dunkelgräfin von Hildburghausen sei eine illegitime oder morganatische Tochter Josephs II. (Kaiser von Österreich und Bruder der Marie Antoinette) gewesen. So wurde behauptet, Joseph II. hätte sich in jungen Jahren mit "Wilhelmine von Botta", einer Tochter eines Offiziers am Wiener Hof, in einer nicht standesgemäßen Ehe verbunden, aus der eine Tochter namens "Sophie Botta" hervorging. Diese sei bei Marie Antoinette am Versailler Hof aufgewachsen und lebte später versteckt als Dunkelgräfin in Hildburghausen und Eishausen. Nach den Anfragen des Referenten bei einschlägigen Einrichtungen (z. B. dem Staatsarchiv in Wien) ist diese These jedoch nicht wahrheitsgemäß, da keine Informationen über eine morganatische Ehe Josephs II. gefunden werden konnten.

Hinweis: Hinsichtlich der genannten Untersuchungen der beiden Wappen ist von Herrn Schöler eine Veröffentlichung geplant. Sie soll voraussichtlich 2004 im Rahmen des "Jahrbuches des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins" erfolgen.

Vortrag "Das Haus Sachsen-Altenburg und seine familiären Verbindungen in der Welt"
Herr Rosvall, Verleger aus Schweden, Genealoge und Mitglied des schwedischen genealogischen Vereins
Sonntag, 21.9.2003

Der schwedische Genealoge Ted Rosvall ist ein genauer Kenner vieler europäischer Fürstenhäuser. In seinem Vortrag gab er einen umfassenden Überblick über die Verbindungen der jüngeren Linie des Hauses Sachsen-Altenburg (1826-1918) zu verschiedenen Fürstenhäusern der Welt. 

Durch Heirat und damit entstandene verwandtschaftliche Beziehungen gab es Verbindungen unter anderem nach Luxemburg, Schweden, Dänemark, Griechenland und Russland, die sich bis in die heutige Zeit nachweisen lassen. Auch wenn mit dem Tod des Erbprinzen Georg Moritz im Jahr 1991 die direkte Linie des Hauses Sachsen-Altenburg erloschen sei, so lebe das Haus doch in verschiedenen anderen Fürstenhäusern fort.

Exkursion zum Schloss "Fröhliche Wiederkunft", der Grabstätte Ernst II. und zum Jagdschloss "Hummelshain"
Samstag, 20.9.2003

Das Programm des Symposiums umfasste zwei alternative Exkursionen. Während einige Teilnehmer an einer Schloss- und Stadtführung teilnahmen, besuchten andere das ca. 60 km von Altenburg entfernte Schloss "Fröhliche Wiederkunft", die Grabstätte Ernst II. und das Jagdschloss "Hummelshain".

Das Schloss "Fröhliche Wiederkunft" bei Trockenborn-Wolfersdorf wurde zwischen 1547 und 1551 von Gromann erbaut und diente den Altenburger Herzögen als Sommerresidenz. Besondere Bedeutung hatte es für Ernst II. von Sachsen-Altenburg, der es nach seiner Abdankung im Jahr 1918 bewohnte. Ernst II. beschäftigte sich mit Astronomie und richtete eine Sternwarte mit Teleskop und anderen Beobachtungsinstrumenten ein. Hauptgebiet seiner Arbeit war die Beobachtung von "veränderlichen Sternen".

Ernst II. starb 1955 und wurde gemäß seinem Wunsch in einer eigenen Grabstätte zwischen Trockenborn und Wolfersdorf bestattet. Nach dem Tod seiner zweiten Frau Namens Maria Triebel, die nach der Heirat Freifrau von Rieseneck wurde, wurde sie neben ihm begraben.

Grabstätte Ernst II.

Jagdschloss Hummelshain

Zum Schluss der Exkursion wurde das Jagdschloss "Hummelshain" am Rand des gleichnamigen Ortes besichtigt. Das "Neue Schloss" wurde zwischen 1880 und 1885 von Ernst I. von Sachsen-Altenburg erbaut und seit dem als Jagd- und Sommerresidenz genutzt.

Literaturvorstellungen

Auf dem Symposium wurden einige Neuerscheinungen zur Thematik vorgestellt:

Rühle von Lilienstern, Helga (2003):
Das Dunkelgrafenpaar: Was wussten die Fürsten? Dunkelgraf und Dunkelgräfin im Spiegel der europäischen Literatur.
Schriften zur Geschichte Südthüringens. Band 7.Verlag Frankenschwelle - Hildburghausen. 
ISBN: 3-86180-151-5

Das Buch fasst die ergänzten und aktualisierten Beiträge der Autorin "Was wussten die Fürsten?" (1999) und "Dunkelgraf und Dunkelgräfin im Spiegel der europäischen Literatur" (1997) zusammen, die im Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins erschienen sind.

Gillmeister, Uwe (2003):
Vom Thron auf den Hund. Das Leben des Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg. Vom Reichsfürsten zum DDR-Bürger.
Südraumverlag Borna
ISBN: 3-937287-01-9

Das Buch beschäftigt sich mit dem Leben von Herzog Ernst II. und seiner
Familie.

Ausblick

Für die Zukunft ist die Fortführung der Dunkelgrafensymposien angedacht. Als mögliche Veranstaltungsorte für das nächste Symposium wurden am Ende der Tagung Heidelberg und Stetten (bei Ingelfingen) genannt. Zudem wurde erwogen, die zeitlichen Abstände zwischen den Symposien zu verändern. Grundsätzlich sei z. B. auch ein 1-jähriger Rhythmus denkbar.

Danksagung

Die Teilnehmer des Symposiums waren sich darüber einig, dass die Veranstaltung kompetent vorbereitet und durchgeführt wurde. Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren, Frau Schachtschneider (Leiterin des Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseums), Herrn Gillmeister (Brauereimuseum Altenburg) sowie Frau Beier, die zudem auch die Stadtführung leitete. Gedankt sei weiterhin den Referenten für die gehaltenen Vorträge und die Beantwortung zahlreicher Fragen, Herrn Wolf (Oberbürgermeister Altenburgs) für die Schirmherrschaft und die Bereitstellung des Schlosses als Tagungsstätte und Ort der Besichtigung, der Familie Heinrich für die Ausstellung des Sekretärs, Herrn Dr. Gehlauf für die Informationen über die Gegend um Altenburg während der Exkursion nach Hummelshain, der Brauerei Altenburg für die Bereitstellung des Festsaales, der Spielkartenfabrik Altenburg für die Bereitstellung von Spielkarten, Herrn van der Dijk und dem Altenburger Folkloreensemble e. V. für die kulturelle Umrahmung des Symposiums, der Arbeiterwohlfahrt und Frau Dölle für die Kaffeeversorgung in Hummelshain, der Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner GmbH für die Kaffeeversorgung in Altenburg sowie für die Bedienung während der Mittag- und Abendessen.

Autoren:
Susanne Mohr & Thomas Meyhöfer
Forstweg 22
98646 Hildburghausen

© Interessenkreis Dunkelgräfin